Heute hatte ich Rufbereitschaft. Auch wenn es das bei uns üblicherweise gar nicht gibt, haben zahlreiche Kollegen aus dem Team angeboten, spontan helfen zu kommen oder sogar ihre Urlaube zu verschieben. Also auch ich. Das Telefon blieb aber stumm. Wie mir die Kollegen später mitteilten, hatte sich der Ansturm auf die Apotheke etwas gelegt. Wir hatten also einen ganz „normalen“ Samstag. Mal sehen, wie die nächsten Tage werden.
Bundesinstitut schränkt Lieferungen ein
Am Freitag Abend kam dann eine außergewöhnliche Anordnung des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM), der obersten deutschen Arzneimittelbehörde: Großhändler und Hersteller sollen ab sofort „Arzneimittel nicht mehr über den normalen Bedarf hinaus“ an Apotheken und Versandapotheken liefern. Hintergrund ist, dass aktuell eine „übermäßige Bevorratung bei einzelnen Marktteilnehmern“ mit Medikamenten stattfinde. Dass BfArM will also eine Ungleichverteilung verhindern. Es soll gewährleistet werden, dass jede Apotheke jederzeit alle lebensnotwendigen Arzneimittel bestellen kann. Ein guter Schritt. So können alle Patienten gut versorgt werden und nicht nur solche von großen (Versand-) Apotheken.

Widerliches Statement von DocMorris-Chef
Wirklich sehr geärgert hat mich der Ausspruch des DocMorris Chefs, Walter Oberhänsli. Der freute sich in einem Statement kurz vor dem Wochenende darüber, wie gut die Geschäfte bei DocMorris angesichts der Corona-Krise laufen. Kein Wort des Mitgefühls, kein Wort des Kümmerns. Echt widerlich. Während Ärzte, Pfleger und auch wir als Apotheker gerade alles menschenmögliche tun, um Menschen zu retten und ihnen zu helfen, reibt sich DocMorris einfach nur die Hände…

Wär schön, wenn solche Dinge den Menschen auch nach der Krise noch in Erinnerung bleiben. Und sie sich erinnern, auf wen sie sich verlassen können und auf wen eben nicht.
Morgen ist Sonntag. Da gibt es eine kleine Tagebuchpause. Am Montag geht’s dann weiter.